Kapelle auf dem Hasenburren
Hier, auf Schelklingens höchstem Punkt nördlich von Ingstetten, findet sich die Feldkapelle im Gewann „Hasenburren“, wo die Flachalb in die Hügelalb übergeht. 784 Meter über dem Meeresspiegel liegt die 1985 eingeweihte Kapelle, die die Ingstetter schlicht ihre „Feldkapelle“ nennen. Von hier aus sind bei Föhnwetter die Alpen zu sehen. „Während des Baus hatten wir vom Gerüst aus einen guten Blick auf den Bussen im Schwäbischen Oberland“, erzählt Josef Hagel, Ortsvorsteher von 1977 bis 1997 in Ingstetten und treibende Kraft für den Bau der Kapelle.
„Nach Abschluss der Flurneuordnung Ende der 60er-Jahre, der zwei alte Flurkapellen zum Opfer fielen, und im Zuge der Dorfentwicklung Anfang der 80er-Jahre, kam uns die Idee, einen Kreuzweg oder eine Kapelle zu schaffen“, so Hagel. Der Ortschaftsrat unterstützte einhellig das Projekt, zumal aus der Flurneuordnung noch ein stattlicher Betrag zur Verfügung stand und auch Fördergelder winkten. Landwirt Matthias Dorm stellte zudem ein Gelände auf dem „Hasenburren“ zur Verfügung, und die Architekten Geiselhart und Brändle planten das Kirchlein in luftiger Höhe.
„Dank vieler Eigenleistungen, zahlreicher Spenden und einiger Fördergelder konnten wir die Kapelle am 5. August 1985 kostengünstig fertigstellen“, erinnert sich der frühere Ortsvorsteher. Einige Sponsoren haben z. B. die Fen
ster mit Glasmalerei gestiftet, so stammt eines vom Ortschaftsrat, welches die Schelklinger und Ingstetter Wappen trägt.
Der große Altar aus Sandstein stammt aus Grafeneck. „Zum Gedenken an die vielen Toten und das viele Leid, das unschuldige Menschen dort ertragen mussten, haben wir bewusst diesen Altarstein gewählt“, berichtet Josef Hagel.
Den Heiligen Hubertus und Wendelin ist die Kapelle geweiht, die durch zwei handgeschnitzte Holzfiguren aus dem Grödnertal in Südtirol dargestellt sind.
An der Prozession zur Einweihung mit Dekan Viktor Moosmeyer aus Allmendingen, Pater Franz Zangerle aus Justingen und Pfarrer Johannes Tauwinkel aus Munderkingen nahmen rund 600 Besucher teil.
Gerne ziehen insbesondere Kinder an dem Glockenstrang, der vom Türmchen der Kapelle hängt. Deshalb ist öfters ein Geläut vom „Hasenburren“ zu hören. Die Glocke, die aus der alten Barockkapelle aus Ingstetten stammt, wäre während des zweiten Weltkriegs fast eingeschmolzen worden, überstand dann aber doch die Kriegswirren.
Gerade zu Weihnachten und zum Jahreswechsel wird die Ingstetter Kapelle gerne aufgesucht – we
gen der Weihnachts-krippe, die seit den 90er-Jahren dort zu finden ist. Da die Figuren Wind und Wetter ausgesetzt sind, hat sich der Förderverein wetterfeste Figuren zugelegt. Pfarrer Roth spendete zur Erweiterung aufwändige Figuren mit echten Kleidern.
Die Kapelle ist im Besitz des „Förderverein Ingstetten“, der sich nach wie vor um die Kapelle und die Krippe kümmert.