Pfarrkirche St. Oswald Justingen
Die erste urkundliche Erwähnung der dem hl. Oswald geweihten Pfarrkirche von Justingen geht auf das Jahr 1275 zurück.
Die heutige Pfarrkirche stammt aus mehreren Bauepochen, wobei der markante Kirchturm sicherlich der älteste Bauabschnitt ist und nachweislich um das Jahr 1400 als Teil einer Wehrkirche gebaut wurde. Aus dem frühen Mittelalter ist der heutige Chorbereich noch Bestandteil der Kirche.
Eine “Barockisierung“ erfuhr die Kirche im Jahr 1697/1698 durch Freiherr Joseph Albrecht von Freyberg. Dieser hat das Kirchenschiff in frühbarockem Stil mit schwerem Stuck neu erbauen lassen. Seither wurde an diesem exponierten und herrschaftlichen Kirchenbau keine wesentliche Veränderung mehr vorgenommen. Lediglich aufwändige Renovierungen waren Teil der Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen der stolzen Dorfkirche. Letztmalig die Restaurierung des gesamten Dachgebälks und einer Außensanierung in den Jahren 2008/2009.
Für eine der wenigen barocken Dorfkirchen auf der Schwäbischen Alb ist die Pfarrkirche St. Oswald in Justingen sicherlich ein Kleinod.
Die Pfarrkirche war in erster Linie eine herrschaftliche Kirche der Familie von Freyberg und nur in zweiter Linie eine Kirche für die Bevölkerung von Justingen und Ingstetten. So birgt der Barocke Bau von 1698 eine Gruft der Herren von Freyberg, und das Oratorium über der Sakristei verrät den Sitz des einstigen Ortsadels.
Seit 1675 wird in der Pfarrgemeinde das Skapulierfest, das Fest unserer Lieben Frau vom Berge Karmel (16. Juli), am darauf folgenden Sonntag gefeiert. Im Anschluss an das Hochamt findet alljährlich das traditionelle Pfarrgemeindefest statt.
Die Stauferstele
Seit Oktober 2012 steht südwestlich von der in ihren Grundmauern noch aus der Stauferzeit stammenden St. Oswaldkirche die zwanzigste Stauferstele. Sie erinnert an Anselm von Justingen, der vor 800 Jahren im Auftrag der staufischen Partei den von den deutschen Fürsten zum König gewählten späteren Kaiser Friedrich II. aus Sizilien nach Deutschland geholt hat.
Stauferstelen sind achteckige Gedenksteine, die im Rahmen eines europaweiten Projekts des Komitees der Stauferfreunde an Orten errichtet werden, die mit der Geschichte der Staufer im Zusammenhang stehen. Die erste Stauferstele wurde am 13. Dezember 2000, dem 750. Todestag des letzten Stauferkaisers Friedrich II., in Fiorentino in Italien eingeweiht. Es folgten Stelen in Deutschland, Frankreich und Österreich.
Die Kunstwerke werden vom Komitee der Stauferfreunde mit den auf den jeweiligen Standort bezogenen historisch fundierten Texten konzipiert.